By Simon Pipe in Camping — 13. Okt. 2022

Das Abenteuer Combi-Camp

Unser langer Weg von der Entscheidung, es soll ein Klappanhänger sein, bis wir dann zum ersten Mal mit unserem Combi-Camp in die Ferien konnten.

Anfang 2021 haben wir beschlossen, dass wir einen Klappanhänger kaufen wollen. Zuerst verschafften wir uns einen Überblick, welche Marken und Modelle es denn so gibt und dann überlegten wir, was uns für unseren Klappi wichtig ist.

Wir wollten Längsbetten (kein Geklettere in der Nacht), eine gute Küche (mit Wasser und einer Kühlbox) und der Möglichkeit einer Gästekabine für die Kids.

Das alles fanden wir beim Combi-Camp Country. Nur einen Verkäufer in der Schweiz fanden wir nicht. So kauften wir unser Modell in den Niederlanden und liessen ihn in die Schweiz liefern. Was da so zu beachten ist, und was unsere Erfahrungen dabei waren, halten wir in diesem Artikel fest.

Wenn du dir unter einem Klappanhänger gar nichts vorstellen kannst, findest du am Schluss dieses Artikels noch Videos, die dir einen guten Überblick geben. Auch, was es heisst, einen Klappanhänger aufzubauen.

Unser Combi-Camp ist da

Heute ist unser Combi-Camp mit dem Lkw angekommen. Wir haben ihn in den Niederlanden gekauft und in die Schweiz liefern lassen.

Anbei zwei Bilder, wie wir unser Combi-Camp abladen:

Der Combi-Camp hat den Transport gut überstanden und nun müssen wir ihn noch auf dem Strassenverkehrsamt vorführen und dann können wir ihn endlich einlösen.

Wir sind auf jeden Fall bereits mega erleichtert, dass mit dem Transport alles geklappt hat und freuen uns auf unsere ersten Ferien mit dem Combi-Camp.

Den Combi-Camp vorführen (Theorie)

Wer einen Combi-Camp in die Schweiz importiert hat, muss diesen zuerst beim Strassenverkehrsamt vorführen lassen, bevor er eingelöst werden kann.

Damit das Vorführen auf Anhieb gelingt, unbedingt diese Punkte beachten:

Folgende Dokumente müssen vorhanden sein:

COC Dokument: COC steht für Certificate of Conformity (deutsch Konformitätsbescheinigung). Dieses Dokument muss der Verkäufer dir ausstellen. Eine Kopie von diesem Dokument muss dann auch immer zusammen mit dem Fahrzeugausweis mitgeführt werden.
Formular 13.20 A: Dieses Dokument wird vom Zoll direkt bei der Einfuhr ausgestellt.
Veranlagungsverfügung MWST: Dieses Dokument wird vom Zoll 2–3 Arbeitstage nach der Einfuhr elektronisch ausgestellt.
Veranlagungsverfügung Zoll: Dieses Dokument wird vom Zoll 2–3 Arbeitstage nach der Einfuhr elektronisch ausgestellt.

Den Combi-Camp vorbereiten:

Bei der Kupplung muss ein Abstützbügel montiert sein. Bei unserem Modell war das ab Werk nicht der Fall. So mussten wir so einen Abstützbügel nachträglich installieren. (Link: Al-Ko Abstützbügel)
Beim Vorführen wird der Combi-Camp gewogen. Daher vorher z. B. das Vorzelt ausräumen, sodass kein weiteres Zubehör im Anhänger ist.
Man wird dich nach der eingestanzten Fahrgestellnummer fragen (Nicht mit der angenieteten Plakette zu verwechseln, auf der ebenfalls die Fahrgestellnummer steht). Die suchst du am besten schon vorher. Bei unserem Combi-Camp ist die in Fahrrichtung auf der rechten Seite zwischen Anhänger und Deichselbox zu finden. Und zwar im schwarzen Blech vom Anhänger. Da ist nur ein kleiner Spalt und man muss eine Weile suchen, bis man die Nummer findet. Die Fahrgestellnummer lässt sich auch gut mit der Hand ertasten.
Die Gasprüfung kann nach dem Vorführen und Einlösen gemacht werden.

Wenn du das alles berücksichtigt hast, dann sollte das Vorführen und Einlösen ohne Komplikationen ablaufen.

Den Combi-Camp vorführen (Praxis)

Und hier noch der Bericht, wie das Vorführen bei uns so klappte …

Das Vorführen selber machte mein Onkel. Er hat eine Garagennummer und konnte so mit dem Combi-Camp zum Strassenverkehrsamt fahren.

Dort wurde dann der Combi-Camp gewogen (leider hatten wir vergessen ihn leerzuräumen, dadurch ist nun ein zu hohes Leergewicht eingetragen) und ausgemessen. Alles wurde genau kontrolliert. Beanstandet wurde allein dann der fehlende Abstützbügel, den wir noch montieren mussten. Und so wäre der Anhänger nach rund 25 Minuten vorgeführt gewesen. Wäre, wenn da die Sache mit der Fahrgestellnummer nicht gewesen wäre. Denn diese war sowohl für meinen Onkel wie auch für den Experten nicht auffindbar.

Zwar ist an der Deichsel die Fahrgestellnummer gross als Plakette angenietet, doch sie muss auch zwingend noch in den Anhänger eingeschlagen, oder eingestanzt sein. Und diese gestanzte Nummer konnten beide nicht finden. In der Zwischenzeit waren meine Frau und ich auch auf dem Strassenverkehrsamt eingetroffen, in der Hoffnung, dass alles bereits geklappt und wir nun unser Combi-Camp einlösen konnten. Dem war leider noch nicht so.

Ich half dann gleich beim Suchen und hatte schon den Verdacht, dass die Deichselbox die Nummer verdecken könnte. Meine Frau telefonierte in der Zwischenzeit mit unserem niederländischen Verkäufer und fragte dort nach, wo genau am Anhänger diese Nummer ist. So genau, wusste man dort aber auch nicht Bescheid und fing dann parallel zu uns hier in der Schweiz auch an zu suchen.

Der Experte auf dem Strassenverkehrsamt meinte dann schon, dass die Prüfung nicht bestanden sei und wir wiederkommen sollen, wenn wir die Nummer gefunden haben. Das wäre natürlich zum einen ärgerlich, weil wir dann einen zweiten Termin bezahlen müssten und zum anderen auch, weil wir den Combi-Camp gleich einlösen wollten und in einer Woche schon der erste Urlaub ansteht und wir nicht wussten, ob wir vorher überhaupt noch einen zweiten Termin kriegen würden.

Während also der Experte bereits die Papiere für den Prüfbericht bereit machte, suchte ich fieberhaft weiter. Zum Glück war man in Holland fündig geworden und konnte dann meiner Frau per Facetime zeigen, wo die Nummer genau versteckt ist. Und als der Experte dann mit den Papieren zu uns kam, konnte ich ihm die Fahrgestellnummer präsentieren. Er war dann so nett, und änderte die Prüfung noch auf bestanden und so gabs nach einiger Hektik und Aufregung ein Happy End und wir konnten unser Combi-Camp dann gleich einlösen.

Zum Glück war unser Verkäufer so nett und hat sich gleich um unser Anliegen gekümmert. Und, auch dass der Experte, dann seinen Bericht nochmals abgeändert hat, war super nett. Und ich bin mir sicher, dass Gott auch meine Stossgebete erhört hatte.

Ich hoffe, dass weitere Käufer eines Combi-Camp’s von unseren Erfahrungen profitieren können und ihnen dann diese Aufregung erspart bleibt.

Combi-Camp Gas und so

Wer, wie wir, ein Combi-Camp in die Schweiz importiert, der muss sich natürlich auch um die Gasanlage kümmern. Hier ein paar Punkte, die es zu beachten gibt:

Der Combi-Camp Country ist für eine Campingaz Flasche R 907 ausgelegt. Schön ist, dass der passende Druckminderer (30 mbar) schon installiert ist und dieser sogar mit einem Manometer ausgestattet ist.
Eine Gasprüfung muss auch bei einem neuen Combi-Camp gemacht werden und danach alle drei Jahre wieder. (Kostenpunkt ca. 120 Franken)
Die Gasprüfung kann aber nach dem Vorführen auf dem Strassenverkehrsamt gemacht werden. Dort wird die Gasanlage nur bei einem festverbauten Gastank geprüft, was ja auf den Combi-Camp nicht zutrifft.

Noch ein Tipp für die erste Gasflasche. Die Campingaz Flaschen sind Kaufflaschen. Man kauft also die erste Flasche. Wenn diese leer ist, kriegt man die dann immer wieder gegen eine volle ausgetauscht.

Der Neupreis für die erste volle Flasche ist ca. 110 Franken. Eine Füllung kostet dann jeweils ca. 40 Franken. Statt einer neuen vollen Flasche kann man aber ruhig eine gebrauchte leere Flasche günstig kaufen. Wir haben über Tutti eine für 20 Franken gefunden. Die leere Flache lässt man dann einfach gegen eine volle austauschen. So haben wir für unsere erste volle Flasche nur 60 statt 110 Franken bezahlt. Bleiben 50 Franken für anderes Campingzubehör.